Auch das Stadtwäldchen ist der Platz, wo oft eine ganze Menschenmenge zur Belustigung sich einfindet. Das Sommertheater in Pesth, sowohl wie in Ofen besuchte ich sehr oft, und im Winter gab es sehr viele Gasthäuser wo Sänger waren, besonders machten wir uns viel Vergnügen im Winter zum Hinüber- Schiffen, weil da keine Brüke über die Donau ist, weil die Schiffbrüke vom Monate Dezember bis März aus dem Wasser heraus kommt, theils wegen Repraturen der Schiffe, aber vorzüglich wegen dem Eisstoß - .

Nun aber wird auch eine Kettenbrüke erbaut im Jahre 1844, wo ich daselbst arbeitete, baute mann schon das fünfte Jahr an diesem Kunstgebäude des jetzigen Zeitalters - und mann zweifelte, ob es in 
4 - 5 Jahren fertig sein werde. Der Überschlag zu diesem Riesenwerke wurde auf 16 Milionen geschätzt. 
Aber ---  diese sind schon gaar.

Ofen:/Ungar. Buda/: Hauptstadt im Königreiche Ungarn an der Donau, über welche eine Schiffbrüke nach dem gegenüberliegenden Pesth führt, mit starkem Weinbau bedeutenden Fabriken, und 45 000 Einwohner. Merkwürdig sind das königliche Schloß, das Landhaus mit der königlichen Statthalterei, die Stern- warte, warme Bäder und schöne Umgebung.

Pesth: sehr bedeutende Handelsstadt am linken Donauufer mit lebhaftem Handel, 4 Messen, Weinbau, Fabriken und 100000 Einwohner. Merkwürdig sind die Universität mit einer Bibliothek, Naturaliensamlung, botanische Gärten, das Natzionalmuseum mit verschiedenen Samlungen, das Handlungshaus; das Deutsche und Ungarische Theater; das grose Invalidenhaus, die große Kaserne, das Josephinum, die Schießstadt.

Wer vor etlich 20 Jahren in Pesth gewesen ist, der würde sich jetzt   verwundern an diesen mächtigen Veränderungen, die sich während dieser

 Zeit zugetragen haben, den seit der Überschwemmung der vom 15 - 18. März im Jahr 1836, wo der größere Theil der Stadt unter Wasser gesetzt war und daher sehr viele Häuser, ja sogar ganze Gassen zum Schutthaufen zusammen stürzten, wird jetz nun wieder neu erbaut und wo ehe-mahls aus Rothziegelsteinen auf-gelehnte Kneippen standen, stehen jetzt schöne Häuser und Paläste, gerade Gassen gute und ebene Pflaster, kurz alles ist beherscht jetzt der Verschönerungs- Verein. 
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Kann ich die Feder nicht nicht genug bewegen und will lieber schweigen. 

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Aber das Vergnügen 
Leben üben 
Tolle Treiben

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So erlebte ich nun in Pesth volle zehn Monate in Mitte meiner vier Nebensgeselle, unter denen der Jeseski Daniel der beste und aufrichtigste war, welcher, obwohl er verheurathet war, dennoch mit aller Treue, Aufrichtigkeit und Liebe an seinen Nebensgesellen hieng, Er ermahnte mit zum Guten, Er warnte mich vor vielem Bösen, und vor mancher mir drohenden Gefahr schützte Er mich, Er war mein Theuerster Freund, den ich wärend meiner ganzen Wanderschaft angetrofen hatte.

Zu der Stunde, wo wir von einander scheiden mußten, mußte ich Ihm noch versprechen, Ihm zu schreiben, wenn ich einst in meine Heimath zurück gekehrt sein werde, ich hielt auch mein Versprechen und schrieb. Aber leider; Gott habe Ihm Selig, Andreas Pfreyleditsch, gegenwärti- ger Riegel-Schnallen und Ketten- schmied-Meister in Ofen, welcher damahls noch Geselle war, und in unserem

Hause logierte, schrieb mir die Nachricht von seinem Tode im Frühjahr 1846.

O Pestherstadt 
Ich sah wohl ein, das ich in Pesth, obwohl viel zu besorgen und schwere Arbeit, aber auch guten Lohn und sehr zu Kost habe, was ich sobald nicht wieder so antreffen werde, allein diese Stadt war für mich keine bleibende Städte, ich war gesint, meine Reise wieder weiter zu befördern. Obwohl mich mein Meister sehr ungern fortgehen ließ so machte ich mich auf die Reise und fuhr am 29. April früh 7 Uhr mit dem Dampfschiff „Pesth“ nach Weitzen ab. Von Pesth nach Meitzen sind 4 Meilen, es kostet auf dem Dampfschiff 10 Kreuzer C. M. Von da gieng der Marsch durch Gebirgige Gegenden nach Schowitz (?) einer kleinen sehr unebenen nicht wohl gebauten aber sehr reichen Bergstadt, von da nach Kremnitz.

Die Gegend obwohl gebirgig, doch sehr fruchtbar, besonders bis Ibolschlag, dann sehr verschiedene, bisweilen sah ich die schönste und fruchtbarsten Berge, aber auch sehr magere, auf denen nur nakte Felsen oder Stauden herausragten, meistens Laubsalz, bis in die Gegend bey Giralissi. Da gieng (es) durch ein 3 Stund langes Thal welches so eng und krum war, das manchmahl kaum die Straße und das mit grosem Getöse von den Felsen herabströmenden Gebirgswasser Raum genug hatte.

In der auf den Gebirgsschluchten herum verzipfelten Stadt Schemnitz befindet sich der schönste Kalvarienberg in ganz Ungarn. Unter diesem Berge soll ungeheuer viel Gold und Silber zu gewinnen sein. So ist die Sage. -

Die Stadt Kremnitz ligt auf dem Berge, da hielt ich mich ein paar Tage auf, um die Sehenswürdigkeiten zu besehen. Ich sah die Bergwerke und die Maschienen, die das Erz über 200 Klafter aus der Erde heraustreiben, ich sah, wie das Gold gestossen, dann gewaschen wird,


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